Grüne Jugend Werne: Schon seit 8 Tagen linksextrem

Zweiter offener Brief an
Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Unna
Wasserstraße 13
59423 Unna
per E-Mail: info at gruene-kreis-unna.de

Bergkamen, den 15. April 2013

Sehr geehrte Frau Dörlemann, sehr geehrter Herr Wopker,

ich bedaure, dass sie weder auf meinen ersten Brief geantwortet noch öffentlich auf die Extremismus-Vorwürfe gegen ihre Bundestagskandidatin, Marie Dazert, reagiert haben. Die Solidaritätsbekundungen und inoffiziellen Äußerungen einiger Funktionäre (Anke Dörlemann, Herbert Goldmann MdL, Lothar Kemmerzell, Harald Sparringa) lassen vermuten, dass die Grünen Kreis Unna die Verharmlosung des Linksextremismus eher unproblematisch finden.

Die Reaktionen von Marie Dazert schwanken zwischen Wiederholung bzw. Erläuterung und Belustigung über die Kritik. Das Eingeständnis eines Fehlers oder eine Entschuldigung ist jedenfalls nicht in Sicht.

Ermuntert durch das Schweigen des grünen Kreisverbandes, hat die Grüne Jugend Werne am 11. April bei Facebook ein Gruppenbild mit Marie Dazert und dem Text „Schon 8 Tage linksextrem und immer noch extrem gewaltfrei“ veröffentlicht.

Konterkariert wurde dieses Statement durch einen Kommentar von Paul Martin Erzkamp, Vorsitzender der SPD-nahen „SDJ – Die Falken“ Westliches Westfalen, der auf der Facebook-Seite der GJ Werne Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung ins Gespräch bringt. Auszüge:

„Die Frage wie eine Fortschrittliche Bewegung zur Frage der Gewalt steht ist bis heute heiß umstritten, was ich absolut legitim finde“, „… es geht selbst bei dieser Debatte nicht um die Frage ob Gewalt eingesetzt wird bei den Linken, sondern maximal wann diese legitim ist. Und da bin ich streitbar…“, „Diesen langen Weg geht die Extremismus Theorie aber nicht, kurzsichtig wie sie ist, sieht sie einen Stein den ein Linker geworfen hat auf einen Nazi und setzt diesen sofort gleich mit dem Asylbewerber der von einer Gruppe Neonazis verprügelt wurde. Wieso beides passiert ist interessiert nicht und geht unter…“ etc.

Diesen gewaltverharmlosenden Äußerungen hat sich die Grüne Jugend Werne sowie ein Mitglied der GJ Werne mit „Gefällt mir“-Klicks angeschlossen. Wir sind erschüttert, dass die Grüne Jugend Werne das staatliche Gewaltmonopol in Frage stellt und Gewalt als legitimes Mittel in Betracht zieht.

Bis heute steht der Beitrag von Paul Erzkamp unkommentiert auf der Facebook-Seite der Grünen Jugend Werne. Weder Marie Dazert, noch die Grüne Jugend, noch die Grünen Kreis Unna haben sich zu diesem gewaltverherrlichenden Gedankengut geäußert oder davon distanziert.

Dieser Vorfall macht in erschreckender Weise deutlich, wie kurz der Weg von der Verharmlosung des Extremismus bis zur Übernahme extremistischen Gedankenguts ist.

Man muss sich fragen, was an der grünen Extremismus-Affäre eigentlich das Schockierendste ist: die Haltung der Grünen Jugend Werne zur Gewalt, Marie Dazerts Verharmlosung des Linksextremismus oder das Schweigen und Aussitzen der Grünen Kreis Unna zu all dem.

Wir fordern sie auf, endlich die Notbremse zu ziehen und den extremistischen Tendenzen sofort Einhalt zu gebieten!

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Wehmeier, JU Kreisvorsitzender

Quelle Bildzitat: Grüne Jugend Werne auf Facebook